Majoran  (Origanum majorana)

 

Beschreibung:
die Stammpflanze wird etwa 20 bis 50 cm hoch, ist stark verästelt, aufrecht und besitzt vierkantige, dünne zähe Stengel und Äste, an denen spatelige, ganzrandig abgerundete, beiderseits kurzgehaarte Blätter sitzen oder kurzgestielt angeordnet sind. Die Sprossen sind flaumig behaart, zuweilen rötlich überlaufen. Die hellroten bis weißen Blüten sitzen in dichten, eiförmigen Scheinähren in den Achseln von Deckblättern. Die ganze Pflanze riecht stark aromatisch.

verwendete Pflanzenteile:
das ganze blühende Kraut (ohne Wurzeln)

Blütezeit:
Juni - September

Standort:
Sonne. Boden: mäßig trocken - frisch, mäßig nährstoffreich, durchlässig humos, kalkhaltig

Ernte:
Zur Blütezeit (hier Gehalt an Aromastoffen bes. hoch), sowie morgens (hier Ölgehalt am höchsten). Kraut kurz über dem Boden abschneiden.

Haltbarmachung:
trocknen: Gebündelt an der Luft, schattig; in Öl einlegen; einfrieren

Inhaltsstoffe:
äthersiches Öl, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Gerbsäure, Saponine, Arbutin, Borneol, Eugenol, Geraniol, Limonen, Menthol, Oleanolsäure, Rosmarin-Säure, Terpinolene, Terpentin, Thymol, Vitamin C, Zink


Wirkung und Anwendung:

  • bei Magen-, Darm- und Gallenbeschwerden, bei Verdauungsschwäche/-beschwerden, macht fette Speisen bekömmlicher, Appetitlosigkeit, Blähungen, Durchfälle, Krämpfe (Magen/Darm), krampflösend, Magen- und Darmkoliken, Reizmagen, Verstopfung, Reizdarm
  • Bleichsucht, tonisierend, Krampfadern
  • Erkältungskrankheiten mit Husten und Verschleimung, (chron.) Schnupfen, Heuschnupfen, Asthma, schleimlösend, Keuchhusten
  • Mundschleimhautentzündungen, Zahnfleischblutungen, Geschwüre
  • Wunden, Schlecht heilende Wunden, Verrenkungen, Verstauchungen
  • Störungen der Sexualität (siehe Homöopathie), Menstruationsstärkend
  • antibakteriell
  • beruhigend, Schlaflosigkeit, nervöse Unruhe, Nervenschwäche, Nervenkrankheiten, Kopfschmerzen, Migräne
  • harntreibend, schweißtreibend
  • Seekrankheit
  • Grind, Juckreiz

speziell Salbe:
bei Nervenschmerzen, Nervenschwäche, Verrenkungen, Verstauchungen, Wunden (auch schlecht heilende), Geschwüren, bei Blähungen/Koliken von Säuglingen (einreiben der Nabelgegend), Schnupfen, Rheuma, Gicht



Nebenwirkung: Kopfschmerzen und Benommenheit bei Überdosierung und zu langem Gebrauch (regelmäßig über mehrere Wochen)

 


Öl:
siehe allg. Ölzubereitung
zum Einreiben


Salbe:

 

Zubereitung:
1 Tl frisch (!) gepulverter Majoran (mit Mörser) mit 1 Tl Weingeist (95%) übergießen und einige Stunden stehen lassen. Dann 1 Tl frische ungesalzene Butter dazu und das ganze im Wasserbad etwa 10 min erwärmen. Abseihen (durch ein Taschentuch oder Kaffeefilter) und in Salbendose abfüllen.
Ist nur kurze Zeit haltbar, daher nur in geringen Mengen herstellen.
(Die aus der Apotheke ist aus Vaselin und länger haltbar)


Anwendung:
- bei Babys, die unter Bauchschmerzen leiden, den Bauch einmassiert
- als Schnupfensalbe in die Nase einreiben kann